Pyramidenbau mit einer Seilrolle - Theorie von Franz Löhner

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Kritische Fragen

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Kritische Fragen zu Franz Löhners Methoden

 

Auf dieser Seite finden Sie die "kritischen Fragen" aufgelistet, die jeweils zu unterst auf den Seiten über die von Franz Löhner vorgeschlagenen Methoden und Lösungen anzutreffen sind. Die Fragen wurden von T. Zuberbühler zusammengestellt. Weitere kritische Fragen können Sie selber per E-mail direkt an Franz Löhner stellen. Wir werden diese Seite nach und nach mit weiteren Fragen ergänzen.
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Nach folgenden Themen geordnet:
Allgemein - Löhners Seilrollenbock - Geleise, Schlitten, Seilrollenstation - Pyramidenbau - Steinbearbeitung mit Eisenwerkzeugen - Steintransport auf den Nil-Schiffen - Quellen

 

Allgemein

Frage:
Es gibt in Ägypten noch steilere Pyramiden (die Pyramiden haben Neigungswinkel zwischen 43° und 56° [3]), speziell die Stufenpyramiden haben fast senkrechte Wände - kann Dein Seilrollenbock auch bei diesen Pyramiden angewendet werden?

Antwort von F. Löhner:
Die Steine der Stufenpyramiden sind in der Regel kleiner und nur Kalkstein. Seilrollen sind deshalb nicht zwingend erforderlich.

Frage:
Kannst Du Dir vorstellen, dass die Maya- und Azteken-Pyramiden in ähnlicher Weise gebaut wurden? Die Sonnenpyramide von Teotihuacan (Mexiko) etwa ist 222m mal 225m gross und 66m hoch und hat einen Steigungswinkel von 43° und ist damit die grösste Pyramide in der Neuen Welt.

Antwort von F. Löhner:
Die Bauweise der Pyramiden in Zentralamerika sind noch nicht vollständig geklärt. Es wurden jedoch eher kleinere Steine verwendet.

 

Kritische Fragen zu Franz Löhners Seilrollenbock

Diese Fragen ergeben sich aus folgender Seite:
Löhners Seilrollenbock (Umlenkbock)

Frage:
Hast Du eine Seilrolle gebaut und ausprobiert?

Antwort von F. Löhner:
Ich habe das 1991 in einem Steinbruch mit einem ca. 5 Tonnen Stein ausprobiert. Das heisst mit einem Schlitten aus Rundhölzern, Geleisen aus Baumstämmen und mit zwei Seilrollen mit einem Rollendurchmesser von 14cm und einer Länge von 22cm (nur 5cm für das Seil offen). Die Seilrolle stand auf einem Granitstein und war mit Eisenklammern daran befestigt. Leider war die Schleppstrecke nur ca. vier Meter lang mit einer Steigung von etwas über 45° und einer Höhendifferenz von etwa 3m. Mehr erlaubte der Steinbruchmeister nicht.

Das Rollenlager war gut geschmiert, ich nehme an, dass auch die Ägypter es so machten. Allerdings hatte ich nicht genügend Menschen zur Verfügung, aber dafür ein Messgerät. Ich verwendete einen Hubgabelstapler und installierte das Messgerät vorne am Stapler. Es funktionierte alles tadellos, die Seilrolle brach nicht und der Seilrollenbock wurde nicht aus seiner Verankerung gerissen.

Frage:
Weshalb ist die Rolle aus Holz und nicht aus Metall, etwa aus Kupfer?

Antwort von F. Löhner:
Ungehärtetes Kupfer verformt sich bei höherer Belastung. Deshalb besteht die Gefahr, dass es durch die Rollenverformung während des Transports zu Zwischenfällen kommt, etwa zum Bruch des Bockes.

Frage:
Der Fries mit der Statue von Djehutiotep zeigt Schlepper, die vor der Statue und in gleicher Richtung schleppen.

Antwort von F. Löhner:
Dieser sakrale Akt war ein einmaliger Transport. Wahrscheinlich mit vielen Zuschauern und entsprechendem geistlichen Brimborium. Ich denke, dass alleine schon der barkenförmige Schlitten die religiöse Bedeutung zeigt.

Für einen Transport von vielen Tausenden Steinen über einen langen Zeitraum hinweg lohnt es sich hingegen Geleise zu bauen und eine Technik zu verwenden, die möglichst wenig Kraftaufwand braucht - also unter Verwendung meiner Seilrolle.

Frage:
Der Seilrollenbock ist eher ein kleines Gerät (20cm breit, 25cm hoch und 40 cm lang) mit einem Querholz von nur 14 cm Durchmesser. Hält dieses Querholz der Belastung durch die Seile (Einkerben durch die Reibung der Seile) und das Gewicht der Steine (möglicher Bruch) stand?

Antwort von F. Löhner:
Unter Wieviel Belastung / Reibung / Druck kann die Seilrolle aushalten? findet man meine Ausführungen zu diesem Thema.

Frage:
Funktioniert der Seilrollenbock auch bei den Granitsteinen von 40 Tonnen oder reissen diese sie aus der Verankerung?

Antwort von F. Löhner:
Die Seilrollenstationen funktionieren auch für den Transport der Schweren Granitriegel, aber natürlich müssen einige Anpassungen vorgenommen werden. Bitte im Detail nachlesen: Schwerlastenaufzug mit Gegengewicht für die riesigen Granitriegel

Frage:
Deine Lösung bei der die Arbeiter hinunterlaufen braucht weniger Kraft als wenn man die Last hochzieht - wie viel weniger?

Antwort von F. Löhner:
Das haben wir im Detail ausgerechnet, und zwar mit und ohne dem Einsatz der Seilrolle und die Unterschiede sind ab einem Steigungswinkel von 5° beträchtlich. Etwa bei einer 10° Steigung braucht es mit den gleichen Grundbedingungen wie Reibungskoeffizienten und Zugkraft der Schlepper ohne Seilrolle 427 Schlepper, mit der Seilrolle nur 30 Schlepper. Auch wenn man die Zugkraft um 25% heraufsetzt (von 12 auf 15kp) kann man ab etwa 20° die Last nicht mehr bewältigen. Details dazu: Berechnungen zu Reibung, Zugkraft und Kraftaufwand (H. Illig / H.U. Niemitz)

 

Kritische Fragen zu Geleisen, Schlitten und Seilrollenstationen

Diese Fragen ergeben sich aus folgenden Seiten:
Steintransport mit Schlitten auf Geleisen
Gleisanlage mit Seilrollenstation auf der Pyramidenflanke
Schwerlastenaufzug mit Gegengewicht für die riesigen Granitriegel

Frage:
Der Seilrollenbock ist aus Holz gebaut. Wie wird der Seilrollenbock auf der Pyramide verankert, dass er nicht durch das Gewicht der Steine hinunterkippt?

Antwort von F. Löhner:
Von den äusseren Steinen werden Spezialsteine alle 30-37m Höhe vorstehen gelassen. Eine Illustration dazu und Details zur Verankerung finden Sie unter: Gleisanlage mit Seilrollenstation auf der Pyramidenflanke. Die geeigneten Höhen zeigt eine Illustration der Steinschichten der Cheops-Pyramide

Frage:
Bei der Mykerinos-Pyramide wurden die äusseren Steine nicht geglättet, sondern Bosse wurden stehengelassen. Funktionieren die Gleise mit den Seilrollenböcken auch hier? (Erhart Graefe)

Antwort von F. Löhner:
Die unbearbeiteten Granitblöcke sind nur ein kleiner Teil der Aussenverkleidung, möglicherweise wurden diese Steine nicht ursprünglich für diesen Platz vorgesehen und man hat sich später die weitere Bearbeitung gespart.

Frage:
Was passiert, wenn ein Seil reisst (der Super-Gau)? Sollte es da nicht noch eine Absicherung des Schlittens (Talseite) geben? Irgend ein Arretierungsmechanismus vielleicht?

Antwort von F. Löhner:
Der Stein wird einerseits durch die zweite Seilrolle beim Hinunterstürzen gebremst und ausserdem begleiten Männer mit Hebeln und einer Arretierhilfe immer den Schlitten auf seiner Fahrt. Details dazu kann man hier nachlesen: Gleisanlage mit Seilrollenstation auf der Pyramidenflanke

Frage:
Wie genau halten die Leute das Querholz vor der Brust, wenn sie auf dem Leiterweg hinunterlaufen? Wie ist dieses am Seil angemacht?

Antwort von F. Löhner:
Das Querholz ist auf der Körperseite abgeflacht und wahrscheinlich gepolstert (Leder, Werg). Die Schleppvorrichtung ist kein fest am Schlepper befestigtes Geschirr, das wäre zu gefährlich. Details dazu finden Sie unter: Steintransport mit Schlitten auf Geleisen

Frage:
Die 52° der Pyramidenflanke sind doch auch etwas steil zum runterlaufen (natürlich ist es zum hochlaufen noch viel mühsamer).

Antwort von F. Löhner:
Im Gegenteil, das Ziehen wird durch die Schräge enorm erleichtert, weil man vornüberbeugend einen grossen Teil des Körpergewichtes auf das Seil überträgt und sich gleichzeitig daran abstützt. So wird eigene Schräglage ausgeglichen.

Die 52° (= Steigung von 1.27) sind schon recht steil, so dass man nicht mehr von einer Leiter oder Treppe spricht sondern von einer Leitertreppe. Dadurch, dass man sich an den Stufen noch besser abstossen kann, wird die eigene Zugkraft enorm erhöht.

 

Kritische Fragen zum Pyramidenbau

Diese Fragen ergeben sich aus folgenden Seiten:
Die Bauhütte auf dem Giza-Plateau
Die Bauphasen auf der Pyramiden-Baustelle

Frage:
Man hat Reste von Rampen gefunden, etwa bei Meidum, die zum Transport von Steinblöcken gedient haben könnten. Weshalb bist Du gegen grosse Transportrampen?

Antwort von F. Löhner:
Es gibt hundert Gründe gegen grosse Transportrampen und keine überzeugende dafür. Die wichtigsten Gegenargumente sind aufgezählt unter: Bekannteste Rampenmodelle widerlegt

 

Kritische Fragen zur Steinbearbeitung mit Eisenwerkzeugen

Diese Fragen ergeben sich aus folgender Seite:
Steinbrechen und Steinbearbeitung mit Kupfer- oder Eisenwerkzeugen?
Äussere Steine - Glättung von unten nach oben?

Frage:
Welche der hier beschriebenen Techniken zur Steinbearbeitung hast Du praktisch ausprobiert?

Antwort von F. Löhner:
Ich baute mir die entsprechenden Werkzeuge selbst, um damit, nach den Beschreibungen von Goyon [7] (und wie es noch heute von Ägyptologen propagiert wird), Granit zu bearbeiten.

Zunächst versuchte ich es mit Sägen. Ich besorgte mir Kupferbleche in verschiedenen Stärken. Weiche, halbharte und hart gehämmerte Kupferbleche schnitt und trieb ich in verschiedene Sägeformen. Ich baute Sägen mit glatter Schneide oder wie Eisensägen gewellt, mit grösseren oder kleineren Zähnen. Damit versuchte ich, Granit zu sägen. Teilweise, indem ich Quarzsand oder Korund, ja, sogar Stahlsand (wird beispielsweise mit einem Flüssigkeitsstrahler zum Trennen von Betonteilen verwendet), als Schleifmittel benutzte. Doch alles, was ich nach stundenlangen Bemühungen zustande brachte, war eine kaum sichtbare Ritzspur in dem Granit. In der gleichen Zeit und mit gleichem Einsatz hätte ich sicherlich etwa zwei bis drei Spaltvorgänge mit dem entsprechenden Werkzeug zuwege gebracht.

Frage:
Mark Lehner [1] schreibt, dass Kupfersägen oder -bohrer verwendet wurden, die Kupferschneide habe jedoch jediglich zur Führung gedient, es sei ausserdem noch Quarzsand gemischt mit Wasser und Gips verwendet worden, der es möglich machte, überhaupt zu sägen. Die Experimente sind auf der NOVA-Webseite beschrieben.

Antwort von F. Löhner:
Auf einer vorherigen NOVA-Seite sagt aber auch der Steinmetz Roger Hopkins: "We're losing a lot of metal and very little stone is falling off" und weiter unten "Hopkins' simple experiment makes this much clear: The Egyptians needed better tools than soft bronze and copper chisels to carve granite." [Übersetzung: Wir verlieren viel Metall und sehr wenig Stein bricht weg. Die Ägypter brauchten bessere Werkzeuge als weiche Kupfermeissel, um Granit zu bearbeiten.]

Auch ich habe das Bohren ausprobiert. Ich baute mir einen ägyptischen Bogenbohrer, wie er auf verschiedenen Abbildungen zu sehen ist. Nach einigen Versuchen fand ich das richtige Bogensehnenmaterial und die richtige Bogenspannung heraus und begann mit unterschiedlichen Holzstäben und sogar mit Kupferstäben zu experimentieren. Dabei verwendete ich verschiedene Sände und Schlämme aus Wasser, Wasser-Öl-Emulsionen, Milch und Molke, um die Sände zu binden und eine stärkere Erhitzung des Bohrstabes zu verhindern. Doch so sehr ich mich auch bemühte, ich brachte nur eine etwas verfärbte Stelle auf der Granitoberfläche zustande.

Erst mit einem Bohreisen aus gehärtetem Stahl hatte ich Erfolg und bohrte einige Löcher in den Stein. In diese Löcher steckte ich dann getrocknete Holzstäbe, befeuchtete sie, um durch das quellende Holz den Stein zu spalten. Doch die Kraft des Holzes reichte nicht aus. Die Stäbe sassen unverrückbar fest, der Stein jedoch brach nicht. Daraufhin versuchte ich es mit hölzernen, steinernen oder kupfernen Geräten, den Stein zu ritzen, wieder unter Verwendung verschiedenster Sände und Schlämme.

Es gelang mir erst mit einem Hammer und Meissel aus Stahl. Und auch diesen Meissel musste ich oft nachschmieden und nachglühen. Vermutlich habe ich den richtigen Blauton nicht getroffen, der nach Glühen und Abschrecken den Beginn des Härtens anzeigt. Auf diesem Gebiet fehlt mir halt die jahrelange Erfahrung. Diese hatte jedoch ganz bestimmt jener ältere Steinbrecher im Granitsteinbruch Flossenbürg, der, nachdem er erfahren hatte, was ich im dortigen Steinbruch wollte, spontan auf mich zukam und mich anfuhr:

"Da könnt' ich eine Wut kriegen, wenn ich im Fernsehen sehe, dass angeblich die Menschen früher mit Stein- oder Kupferwerkzeugen metertief in den Granit hineingearbeitet haben sollen. Das merk' Dir: ohne Stahl geht beim Granit gar nichts!"

Frage:
Ist der Sarkophag in der Königskammer mit Kupferwekzeugen herstellbar?

Antwort von F. Löhner:
Nein. Das Brechen im Steinbruch und Bohren würde allein mindestens 18 Jahre dauern und den Verlust (Abrieb) von mindestens 5.6 Tonnen Kupfer kosten. Ich habe es ausprobiert!

Frage:
G. Goyon [7] und D. Arnold postuliert, die Steinbrecher hätten im Kalkstein lange, etwa sechzig Zentimeter breite Gänge kreuz und quer durch den Stein gegraben, um gleich grosse Blöcke zu erhalten. Im Norden der Chefren Pyramide liegt ein Steinbruch, der als Beweis genannt wird. Foto

Antwort von F. Löhner:
So etwas kann nur jemandem einfallen, der noch nie in einem Steinbruch gearbeitet hat. Man stelle sich die ungeheure Anstrengung vor, die ein solches Vorgehen erfordert. Noch dazu, wenn Goyon seinen Arbeitern nur "Stein- oder Kupferpiken" zubilligt.

Zum erwähnten "Steinbruch" im Nordwesten der Chefren-Pyramide - die Steinbrüche, aus denen die Bausteine für die Cheops-Pyramide stammen sehen völlig anders aus. Kalkstein wird schichtenweise abgebaut und das sieht man auch an der Wand des Steinbruchs.

Frage:
Alle Ägyptologen sagen, es gab im Alten Reich nur Werkzeuge aus Kupfer. Das ist einer der Hauptgründe, weshalb man Deine Methode ablehnt. Man hat aus dieser Zeit nur Stein- und Kupferwerkzeuge gefunden und ordnet Bronzewerkzeuge dem Mittleren Reich zu. Was meinst Du dazu?

Anwort F. Löhner:
Was ich sage ist - erstmals wurde bei der Cheops-Pyramide Granit im grossen Stil verwendet und Granitabbau und Zurichtung (Sarkophag in der Königskammer) ist ohne gehärtete Eisenmeissel nicht möglich. Da ich nun mal nicht an ein später verlorengegangenes Härteverfahren für Kupfer glaube, müssen die Ägypter damals schon Eisen verwendet haben.

Frage:
Verschiedene Experimente wurden bereits gemacht. Siehst Du das als machbar an?

J. Röder [6] schreibt, dass er mit einem Dolerithammer in einer Minute ungefähr 12cm³ Gesteinsmaterial abarbeiten konnte und rechnet so mit 6000cm³ Material pro Tag (= Würfel von 18.2 cm Kantenlänge). Der Archäologe Mark Lehner [1] schreibt von einem Experiment, in dem er in 5 Stunden eine Stelle von 30 mal 30cm um 2cm mit einem Steinwerkzeug hinunter hämmern konnte (= 6cm³ pro Minute, pro Tag ein Würfel von 14.3cm Kantenlänge). R. und D. Klemm [2] schreiben, dass mit Steinwerkzeugen aus Dolerit eigentliche schmale Kanäle rund um die Granitblöcke gehauen wurden.

Antwort von F. Löhner:
Dies zeigt wieder einmal die völlige Hilflosigkeit der Ägyptologen! Typisch ist, dass zum Beispiel im Buch von M. Lehner auf einem Foto ein Arbeiter zu sehen ist, der mit einer Spitzhacke einen Stein zerhackt ([2] Kapitel Steinbrüche - Bild) - das zeigt, dass die Ägyptologen oft schlichtwegs keine Ahnung haben, wie man Steine bricht, aber munter darüber in Bücher berichten. Da sollte man jeweils ganze Kapitel dieser Bücher neu schreiben!
Nochmals - wer nur eine Stunde ohne einen federnd-schützenden Hammerstiel (oder Klöpfel) unentwegt Stein auf Stein schlägt, wäre für den Rest des Tages ausser Gefecht. Wenn da also jemand sagt, er habe so während 5 Stunden gearbeitet, dann vermute ich, dass er entweder von einer sehr viel kürzeren Arbeitsdauer her hochgerechnet hat, oder eine Stunde pro Tag für 5 Tage gearbeitet hat oder aber er ist nachher beim Physiotherapeuten gelandet!

Frage:
Du fordest Belegbarkeit in Bild und/oder Wort. Man hat aber keine Werkzeuge aus Eisen gefunden, die der Zeit zugeordnet werden konnten, in der die Pyramiden gebaut wurden.

Antwort von F. Löhner:
Es gibt einen Fund in der Cheops-Pyramide, welcher umstritten ist und es ist kein Werkzeug sondern ein Stück Eisen. Eisenwerkzeuge waren zur damaligen Zeit kostbarer als Gold. Deshalb - wehe dem Arbeiter, der eines davon verlor! Der erste von allen Archäologen akzeptierte Eisenfund stammt übrigens aus dem Grab von Tutanchamun - eine Dolchklinge. Dieser Dolch war in der Praxis kaum verwendbar, da er aus minderwertigem Eisen hergestellt wurde, eine typische Grabbeilage eben.

Frage:
Du sagt, dass die Glättung der äusseren Steine gleichzeitig mit dem Bau der Pyramide stattfand. Bekannte Ägyptologen [1 und 4] sagen hingegen, dass die Aussenfläche der Pyramide erst nachdem dies fertiggestellt wurde geglättet wurde. Als Beweis wird die Mykerinos-Pyramide herangezogen, wo die untersten Steinschichten noch nicht geglättet sind.

Antwort von F. Löhner:
Ich möchte nicht unten stehen, wenn die Steinmetze oben die überstehenden Teile der Turasteine abschlagen! Kein Bauwerk wird von innen nach aussen gebaut. Wie ich es mir vorstelle kann man unter Äussere Steine - Glättung von unten nach oben? nachlesen.

Folgendes spricht dagegen, die Steine erst auf der Pyramide zuzurichten:

1. Darunterliegende Steine werden beschädigt

  • Der abgeschlagene Stein rutscht über die unteren Steine hinweg hinunter, beschädigt diese mit grosser Sicherheit, bleibt als Schutthaufen entweder auf einer unteren Schicht oder am Fuss der Pyramide liegen.
  • In der Zeit wenn die Steine bearbeitet werden und bis der riesige Schutthaufen entfernt ist, sind die Arbeiten am Tempel, dem Pflaster oder der umgebenden Mauer nicht möglich.
  • Starke Schläge auf den oberen Stein werden mittel Kraftschluss auf den darunterliegenden Stein übertragen, dieser kann unter Umständen Risse bekommen oder gar brechen

2. Genauigkeit

  • Die Genauigkeit der Schräge der äusseren Steine ist enorm wichtig. Im Tura-Steinbruch kann in aller Ruhe der Stein beim Zuhauen gedreht oder gekantet und falls nötig von allen Seiten bearbeitet werden. Die Kontrolle kann ebenfalls genaustens durchgeführt werden
  • Die Ecksteine, welche besonders kompliziert sind, zum Teil mit Zapfen, zusätzlichen Ecken etc. können an Ort und Stelle keinenfalls so genau zugehauen werden
  • Die untere Kante (die auf darunterliegendem Stein aufliegt) kann nicht kontrolliert werden - weder ob sie richtig ausgerichtet ist, noch ob die Unterfläche ganz flach aufliegt. Dies findet man erst heraus, wenn die Steine abgeschrägt sind, dann kann man aber nichts mehr korrigieren

3. Verlegen und Anpassen während des Baus

  • Oben gibt es zu wenig Platz für die Werkstätten, denn diese behindern das Verlegen der Steine
  • Während der Zeit, die für Änderungen gebraucht wird, kann kein weiterer Stein verlegt werden.
  • Herumspickende Steinsplitter und Steinbrocken sind für alle in der Nähe gefährlich
  • Steinabfall muss immer wieder von der unteren Steinoberfläche entfernt werden, sonst können die zu verlegende Steine nicht glatt aufliegen

4. Genau abgeschrägte und fehlerfreie Steine

  • Steine mit Rissen werden bereits im Steinbruch erkannt und ausgeschieden, Fehler bei der Form oder Grösse werden spätestens in der Bauhütte am Fuss der Pyramide bemerkt und können noch verbessert werden
  • Würde man die Aussenfläche der Pyramide nach dem Aufsetzen des Pyramidions glätten, so würden sicher immer wieder Stellen entdeckt werden, wo die Steine nicht genau genug aufeinander aufliegen. Diese Steine könnten nicht mehr ersetzt werden, da sie zwischen andern Schichten eingeklemmt sind. Eine glatte Aussenfläche kann so nicht garantiert werden
  • Fehler beim Abschrägen der äusseren Steine können unter Umständen gar nicht mehr behoben werden, abgebrochene Ecken und sonstige beschädigte Stellen können nur mühsamst geflickt werden

5. Ressourcen

  • Zuerst muss der schwere Stein hochgeschleppt und dann vom gleichen Stein die Abfälle wieder hinuntergeschleppt werden - ein sinnloser Verschleiss von Ressourcen

Fazit:

Alle Steine müssen zwingend schon im Steinbruch oder spätestens in den Bauhütten am Fuss der Pyramide zugehauen werden.

 

Kritische Fragen zum Transport auf dem Schiff

Diese Fragen ergeben sich aus folgender Seite:
Steintransport auf Nil-Schiffen

Frage:
Hast Du schon einmal gesehen, wie die Technik des Flosses zwischen 2 Booten angewendet wurde?

Antwort von F. Löhner:
Die Fluss- oder Wasserfähren, auch in Europa, waren bis in die jüngste Zeit ähnlich oder so gebaut. Ich habe beispielsweise an der Boiana gesehen, wie mit dieser Art Flussfähre auch Busse und Lastwagen oder 6 vollbesetzte Urlauber-Autos über den Fluss transportiert wurden. Diese Fähre wurde von Tausenden von Urlaubern benützt. 1957/58 bin ich ausserdem in Holland jeden Tag mit einer solchen Fähre, auf der sich zahlreiche Personen und Autos befanden über den Water Waal (Rheinarm) von Dreumel nach Tiel gefahren, was eine Strecke von fast einem Kilometer ist. Angetrieben wurden diese Fähren durch mehrere an einem langen Stahlseil verankerten und entsprechend schräg gestellte Potons.

Frage:
Es existieren mehrere Abbildungen von einzelnen Schiffen mit Steinen darauf. Weshalb zwei Schiffe, wenn es auch mit einem geht?

Antwort von F. Löhner:
Auf diesen Abbildungen werden immer kleine Steine transportiert. Ab einer gewissen Grösse von Stein würden diese Schiffe beim Beladen und Entladen jedoch sofort kippen.

Frage:
Wie wurden die Steine auf die Schiffe geladen und abgeladen ohne dass diese kippten?

Antwort von F. Löhner:
Indem man am Nilufer eine massive Landungsbrücke schräg ins Wasser hinein baute, an der zwei Schiffe mit einem dazwischen fest angebrachten Floss anlegen konnten. Details dazu sind zu finden: Steintransport auf Nil-Schiffen

 

Quellen

[1] M. Lehner The Complete Pyramids of Egypt S. 211
[2] R. und D. Klemm Steine und Steinbrüche im Alten Ägypten
[3] D. Arnold Building in Egypt
[4] R. Stadelmann Die grossen Pyramiden von Giza
[5] Übersetzung: Wir verlieren viel Metall und sehr wenig Stein bricht weg. Die Ägypter brauchten bessere Werkzeuge als weiche Kupfermeissel, um Granit zu bearbeiten.
[6] J. Röder Zur Steinbruchgeschichte des Rosengranits von Aswan
[7] G. Goyon Die Cheops-Pyramide

 

Impressum:

Copyright 2006:

Franz Löhner www.cheops-pyramide.ch
 

Konzept und Design:

Teresa (Zubi) Zuberbühler www.starfish.ch