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Theorien zum Pyramidenbau widerlegt

Die Innenrampe

Das eine Modell hat eine innere Rampe, für die man auf einer Pyramidenseite eine Bresche offen lässt. Die Rampe wird immer höher und schmaler. Ein weiteres Modell sieht eine Wendelrampe vor, die sich im Innern der Pyramide befindet. Aber - es geht auch ohne Rampen!
Schritt für Schritt vom Steinbruch bis zur Pyramide (Übersicht)
Löhners Seilrollenbock (Umlenkbock)
Die Bauphasen auf der Pyramiden-Baustelle

 

Fünf Forderungen an alle Vorschläge für den Pyramidenbau

1. Eine möglichst einfache Lösung mittels möglichst einfacher Technik
2. Technisch-handwerkliche Kontinuität
3. Belegbarkeit in Bild und/oder Wort
4. Zeit- und kulturgemässe Technik
5. Die unterstellte Technik / Methode muss tatsächlich eine Lösung sein

Die meisten Rampenmodelle erfüllen zwei der fünf Forderungen. So verwendeten die Ägypter wohl kleinere Hilfsrampen (Abbildungen davon existieren- Forderung Nr. 3) und es gilt als bewiesen, dass man die Steine auf Schlitten transportierte (kein Rad - Forderung Nr. 4).
Die wichtigste Hürde, nämlich die der Praxistauglichkeit (Forderung Nr. 5) - dem Messen an den existierenden Grundbedingungen wie Umfang des Bauvorhabens, Härte und Gewicht des verwendeten Gesteins, vorhandene Zeit, Wege, Stabilität der Strukturen und so weiter - nimmt jedoch keines dieser Modelle!
Mehr zu den 5 Forderungen von F. Löhner
Überblick Bau der Cheops Pyramide nach Franz Löhner

 

Die Innenrampe in Kürze

Hauptprobleme:

  • Die Gänge und Kammern im Innern der Pyramide können so schwerlich gebaut werden
  • Wenn die Rampe zu schmal wird muss doch noch eine Aussenrampe gebaut werden.
  • Diese Rampe wird am Schluss extrem schmal und steil (wenig unter den 52° der Seitenfläche)!
  • Im Vergleich zur geraden Seitenrampe verkürzt sich die Gesamtlänge der Rampe nur um wenige Meter.

Detail-Berechnungen zur Arbeitsleistung der Pyramidenbauer
Vermessungsprobleme und die Auswirkungen auf die Form der Pyramide
Techniken zur Vermessung und Berechnung der Cheops-Pyramide

Schauen Sie sich diese Bauweise in einem bewegten Bild an.

1. Bauphase

Eine flache Rampe wird ins Innere der Pyramide gelegt (die Felsenkammer müsste vorher ausgegraben werden). Als Baumaterial werden die eigentlichen Steine für die Pyramide verwendet. Der Bau der Gänge muss auf Sorgfältigste geplant werden, denn gleichzeitig wird jeweils auch die Rampe verlängert.

 
Modell mit Innenrampe für den Bau der Cheops-Pyramide

2. Bauphase

Je höher die Pyramide wird, desto steiler und schmaler wird die Rampe, die nun zum Teil aus Ziegeln gebaut ist. Gleichzeitig werden komplizierte Gänge im Innern gebaut (unter der Rampe?)

 
Modell mit Innenrampe für den Bau der Cheops-Pyramide

3. Bauphase

Die Bresche, die die Rampe im Pyramidenkörper bildet, wird allmählich aufgefüllt und wird schmäler.
Illustration rechts nach [1]

 
Modell mit Innenrampe für den Bau der Cheops-Pyramide

4. Bauphase

Auf der Hauptrampe wird eine zweite Rampe aufgeschüttet, die an der Pyramidenflanke bis zur Spitze hochgeführt wird.

 
Modell mit Innenrampe für den Bau der Cheops-Pyramide

5. Bauphase

Die Rampe wird abgebaut, was je nach Grösse der Rampe(n) nochmals längere Zeit in Anspruch nimmt.

Der Hauptgrund, dass an der Praxistauglichkeit dieses Modells zum Pyramidenbau gezweifelt werden muss ist, dass das Bauvorhaben in dem Moment sehr kompliziert wird, wenn man im Bereich der Rampe gleichzeitig auch noch die Gänge im Innern bauen muss! Da sich die Kammern alle in der Mitte der Pyramide befinden ist dies während eines grossen Teils der Bauzeit der Fall.

 

Die innere Wendelrampe

Jean-Pierre Houdin [3] schlägt vor, dass die Pyramide von innen nach aussen gebaut wird. Eine Transportrampe aus Stein wird gebaut, die bis 43m Höhe verwendet wird. Die Grosse Galerie wird verlängert und für den Transport der Granitriegel verwendet.

Gleichzeitig wird eine interne Galerie mit Kraggewölbe gebaut (ähnlich zur Grössen Galerie, ca. 5m hoch), sie hat eine Steigung von 7% (=7.7°) und windet sich im Innern der Pyramide sechs bis sieben Mal bis zur Spitze (= 1600m). An den Ecken der Pyramide werden offene Wendeplätze eingerichtet, welche mit einer Art Schwenkarm die Steine um 90° wenden. Mit der internen Rampe werden alle Steine ab 43 Meter auf die nötige Höhe gezogen. Die Steine der Transportrampe werden ebenfalls verwendet. Am Schluss werden die Ecken wieder zugemauert.

 
Modell mit Innenrampe für den Bau der Cheops-Pyramide

Hauptprobleme:

  • Der Bau einer inneren Rampe ist schwieriger und riskanter als der Bau einer äusseren Rampe
  • Zum Bau des Kraggewölbes (1600m = 34mal die Länge der Grossen Galerie!!) für die Transportgänge müssen grosse Steine verwendet werden, auch diese müssten bis auf die Höhe der Spitze gebracht werden.
  • Mit solchen Hohlräumen im Innern wäre die Grosse Pyramide wohl schon lange eingefallen! Jeder Gang und jede Kammer schwächt die Struktur. Der Druck von oben würde die relativ dünnen Wand (gemäss der 3D-Präsentation etwa 4-5 Steine dick) der Gänge seitlich wegdrücken.
  • Bei 7% Steigung braucht es ohne die Seilrolle nach unseren Berechnungen für einen 2.5 Tonnen Block (auch auf dieser Höhe hat es noch Steinschichten, die bis zu 90cm dick sind!) ca. 40 bis 50 Schlepper (je nachdem wieviel Zugkraft man ihnen zubilligt) und nicht wie Jean-Pierre Houdin vorschlägt, 10 Personen (in seinen 3D-Animationen sind jeweils nur 6 bis 8 Schlepper zu sehen).
  • Wie das Pyramidion, welches 5 bis 6 Tonnen schwer ist und 1.5 bis 2.5m breit ist durch die Gänge transportiert wird ist nicht erklärt.
  • Die Wendeplätze an den Pyramidenecken sind recht gross, da es genug Platz für die Mannschaften braucht. Diese dreieckigen Lücken sollen nach dem Bau wieder zugemauert werden. Es ist jedoch nicht möglich, den oberen Teil der Lücken ohne einen direkten Zugang von aussen zu schliessen. Thema Steine verlegen

 

Was hat man gefunden?

Bei keiner einzigen Pyramide konnte die ehemalige Existenz solcher Innenrampen nachgewiesen werden. Es wurde auch nicht nachgewiesen, dass solche Breschen oder Wendeplätze im Pyramidenkörper bestanden, zum Beispiel indem man von der Anordnung der Aussensteine her auf ein nachträgliches Einfügen hätte schliessen können. Ausserdem darf die Gefahr nicht unterschätzt werden, dass bei einem nachträglichen Hinzufügen dieser neue Teil zu wenig mit dem Kernmauerwerk verankert werden kann, und ins Rutschen kommt.
Informationen zum Thema Kernmauerwerk

Man hat nur kleinere gerade Hilfs-Rampen nachweisen können. Man hat nur kleinere gerade Hilfs-Rampen nachweisen können. So wurde etwa an der Südseite der Pyramide von Meidum (Medûm) eine 318m lange Rampe von 4m Breite und 70cm Dicke gefunden, die aus luftgetrockneten Ziegeln und Kalksteinschutt bestand [4] und zur Pyramide hinführt und bei der Pyramide des Sesostris I in Lischt eine Rampe von ca. 50m Länge.
Auf einem Fries im Grab des Rekhmire (Rechmirê) in Theben ist eine kurze aber relativ steile Seitenrampe (ca. 35° Steigung), die an ein Bauwerk heranführt abgebildet. Sie scheint aus Ziegeln und Schilfmatten zu bestehen. (Abbildung). Im Papyrus des Anastasi wird ebenfalls eine 380m lange Rampe beschrieben (genauer Text).

Weshalb nicht? Weil sie gar nicht nötig waren!
Überblick Bau der Cheops Pyramide nach Franz Löhner

Übrigens...
Bei diesem Modell ist es sehr wichtig, dass man in grosser Höhe nur noch kleine Steine hochziehen muss, denn je weiter oben desto weniger Platz hat es auf den Rampen. Interessanterweise gibt es jedoch bei der Cheops-Pyramide auch in grosser Höhe immer wieder Steinschichten, die dicker und massiver sind (etwa auf 69m, 75m und auf 89m). Dieser Fakt spricht deshalb stark gegen die riesigen Transportrampen aber für die Seilrolle von Franz Löhner.
Höhe aller Steinschichten der Cheops-Pyramide

 

Quellen

[1] D. Arnold Lexikon der Ägyptischen Baukunst S. 186 (Illustration)
Restliche Illustrationen gezeichnet nach Beschreibungen in verschiedenen Büchern
[2] W. Petrie The Pyramids and Temples of Gizeh - Details
[3] Jean-Pierre Houdin - deutscher Artikel - Website
[4] W. Petrie Mejdum und Memphis

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