Pyramidenbau mit einer Seilrolle - Theorie von Franz Löhner


Theorien zum Pyramidenbau widerlegt

Verwendung von Maschinen zum Bau der Pyramiden

Die verschiedensten Maschinen werden vorgeschlagen, um die Steinblöcke die Pyramide hochzutransportieren. Die meisten scheitern praktisch sofort, entweder verwenden sie keine zeitgemässen Techniken oder sie vernachlässigen die einfachsten physikalischen Gesetze. Und - es braucht keine komplizierte Maschinen, sondern es geht auch mit einem ganz einfachen Gerät - dem Seilrollenbock!
Schritt für Schritt vom Steinbruch bis zur Pyramide (Übersicht)
Löhners Seilrollenbock (Umlenkbock)
Die Bauphasen auf der Pyramiden-Baustelle

 

Herodot zum Thema Pyramidenbau

Herodot schreib (2000 Jahre später), dass die Verkleidungssteine mit Hebewerken (in englischen Texten simpel als Maschinen übersetzt) von Stufe zu Stufe hinauftransportiert wurden.

"Nachdem sie das Unterste gelegt hatten, hoben sie die weiteren Steine mit Hebewerken, die aus kurzen Balken gebaut waren, und so hoben sie die vom Boden auf den ersten Absatz der Stufenfolge. Und wenn ein Stein dann auf ihm war, wurde er auf ein weiteres Hebewerk gelegt, das auf der ersten Stufe stand, und von dieser Stufe wurde der Stein, mit dem weiteren Hebewerk, auf die zweite Stufe gehoben. Denn soviel Stufen es waren, soviel Hebewerke waren es auch; oder es war auch dasselbe Hebewerk, ein einziges nur und leicht zu transportieren, und das schafften sie von Stufe zu Stufe, nachdem sie den Stein von ihm weggenommen hatten."[1]

Aufgund dieses Textes wurden immer wieder verschiedene Maschinen vorgeschlagen.

 

Leider kein Rad, keine Ochsen und keine Pferde!

Bei diesem Thema muss der Forderung nach einer zeit- und kulturgemässen Technik besonders stark Beachtung geschenkt werden. Die Ägypter bauten nämlich die Pyramiden ohne eine Vorstellung des Rads zu besitzen, es war zur Zeit des Baus der Cheops-Pyramide noch nicht erfunden. Auch Pferde wurden erst später, vermutlich um 1700 v. Chr. durch die Invasion der Hyksos nach Ägypten gebracht.

Zur Zeit der Pyramiden mussten sich die Ägypter rein auf die Muskelkraft der Menschen verlassen. Schleppmannschaften zogen die tonnenschweren Steinblöcke mit Hilfe eines Schlittens.

von Ochsen gezogenen Schlitten


Damit fällt auch etwas so hilfsreiches wie der Ochsenkarren oder Schubkarren aus der Liste der Optionen. Abbildungen von mit Ochsen gezogenen Schlitten findet man erst 1000 Jahre nach dem Bau der Pyramide - eine davon befindet sich auf einer Stele aus den Tura-Steinbrüchen.
Steintransport mit Schlitten auf Geleisen

 

Schlichte Hebegeräte und Kräne

Das einfachste Gerät, das vorgeschlagen wird ist der Hebel, damit lassen sich aber die Millionen von Steinen nicht schnell genug auf die gewünschte Höhe hieven. Folgendes Vorgehen wäre möglich: ein Hebel wird auf der einen Seite unter den Stein geschoben und der Stein leicht angehoben. Nun wird ein Brett darunter geschoben. Anschliessend wird die nächste Seite angehoben und wiederum ein Brett untergeschoben. Langsam werden so immer mehr Bretter untergeschoben, bis der Stein auf die gewünschte Höhe gehoben wird. Dieser Prozess ist sehr langsam und ausserdem fängt der Stein an zu wackeln, falls die Bretter nicht absolut genau plaziert werden. Es wurde ausgerechnet, dass ein einzelner Stein, der auf die Spitze der Cheops-Pyramide gehievt werden müsste mit dieser Methode über 1500 mal gehebelt werden müsste und dazu noch etwa 80 mal in der Horizontale verschoben werden müsste [4] - eindeutig eine zu zeitaufwendige Methode!

 

Verschiedene Hebgeräte und Hubsysteme wurden ebenfalls schon an Stelle der Rampen vorgeschlagen. Da sie jedoch Scheiben mit einer Achse, Zahnräder, Winden und zum Teil Stahlhaken verlangen - Dinge die es im alten Ägypten wohl nicht gab - müssen sie abgelehnt werden. Aus denselben Gründen wurde auch der Bockkran und der Flaschenzug von den Ägyptologen zurückgewiesen, da beide die Kenntnis des Rades voraussetzen.
Wikipedia zum Bockkran / Flaschenzug / Abbildung Flaschenzug

 

Auch mit Hilfe von Gangspills (eine schlichte Seilwinde) auf Transportbühnen liesse sich dieses Volumen nicht bewältigen. Der Gangspill ist eine drehbare Vorrichtung zum Einholen von Seilen oder der Ankerkette und kann auch zum Heben von schweren Lasten verwendet werden. Hier handelt es sich jedoch um eine Welle oder Trommel, die sich um einen zentralen Schaft dreht. Da dies schon das Prinzip des Rads (mit Achse) einsetzt gilt es als nicht zeitgemäss zu den Pyramiden. Räderschöpfwerke (Sakije), welche ähnlich aussehen und wo Ochsen eingesetzt wurden, stammen wahrscheinlich aus der Spätzeit [5].
Wikipedia zum Gangspill

 

Ebenfalls nicht mit dem Seilrollenbock zu verwechseln ist die Seilwinde. Sie wird auf Schiffen verwendet, um den Anker zu hieven (= Ankerwinde) oder bei Brunnen, um Wasser aus der Tiefe zu holen. Das Seil wird auf einer zylindrischen Trommel aufgewickelt.
Ab welchem Zeitpunkt die Ägypter die Seilwinde kannten ist nicht bekannt. Vermutlich aber erst, als sie auch das Rad kannten. Wie das Rad dreht sich auch die Ankerwinde um eine zentrale Achse. Solche Achsen sind nicht sehr stark und brechen schnell. Im Gegensatz dazu hat Löhners Seilrolle einen Durchmesser von 14cm. Vor allem ist von der Rolle eigentlich nur ein ca. 10cm kurzes Stück zu sehen, nämlich dort, wo das Seil herumgeführt wird. Eine kurze aber dicke Rolle ist viel stabiler als eine dünne und lange Achse.
Wikipedia zur Seilwinde

 

Im alten Ägypten wurde Wasser mit einem Schaduf [2] geschöpft, einer senkrechten Stange die an einem Querbaum beweglich befestigt ist und am kürzeren Ende mit einem Gewicht versehen ist. Am anderen Ende hängt der Wasserbehälter. Ein portables Schaduf wurde ebenfalls für den Bau der Pyramide vorgeschlagen. Zwei Gründe müssen angeführt werden, dass dies nicht funktionieren würde. Einerseits ist es fraglich, ob der Querbaum überhaupt das Gewicht eines 2.5-Tonnen schweren Blockes aushalten würde, andererseits können die 500 Steine pro Tag damit nicht bewältigt werden.
Wikipedia zum Schaduf / Abbildung auf einem Fries / Abbildung Anwendung auf der Pyramidenflanke / Foto

 

Sogar ein Schrägaufzug von 12m Höhe, bei dem mit Hilfe einer Walze von 1.5m Durchmesser und einem Förderkorb die Steine bewegt wurden wurde schon vorgeschlagen [3]. Es müssten jedoch 17 solcher Schrägaufzüge hintereinander aufgebaut werden, um bis zur Spitze der Pyramide zu gelangen - ein Vorschlag, der ebenfalls als nicht praktikabel abgelehnt werden muss.

Schaukelaufzug oder Kippschlitten von A. Choisy und G. Legrain. Der Querbalken verhindert jedes weitere Hochschaukeln

Der Schaukelaufzug, Wippe oder Kippschlitten von A. Choisy und G. Legrain: Ein Stein wird auf einem halbrunden Holzgerät festgezurrt. Diese Modell kommt nicht in Frage, da der Querbalken jedes weitere Hochschaukeln verhindert. Kann jedoch allenfalls gebraucht werden, um einen Stein zu kehren. Abbildung

 

Ausgefallene Theorien

Vorschläge, die vom Ausgefallenen zum Phantastischen und zum (Pyram)Idiotischen reichen: vom Arbeitstunnels im Innern der Pyramide, riesigen Lenkdrachen um die Steine zu heben und gegossenen Pyramidensteinen kommt alles in der Literatur und auf dem Internet vor. Die damit verbundenen praktischen Probleme werden jedoch immer gefliesstlich übersehen!
Links zu ausgefallenen Theorien zum Pyramidenbau

 

Franz Löhners Seilrollenbock (Umlenkrolle)

Auf dieser Webseite wird vorgeschlagen, die Steine mit Hilfe einer sogenannten Seilrolle auf der Pyramidenflanke hinaufzuziehen. Gemäss Definition werden Maschinen von Menschen als Arbeits- bzw. Hilfsmittel vor allem für mechanische Einwirkung verwendet. Meist werden von ihnen eine Verstärkung der eigenen Kräfte und Fähigkeiten, ein gezielter Krafteinsatz und die bequemere Erledigung von Routinearbeiten erwartet.

In diesem Sinne könnte man auch die Seilrolle (Umlenkrolle) als Maschine bezeichnen. Sie hilft auf jeden Fall, die Zugkraft der Schlepper gezielter einzusetzen und ermöglicht dadurch, dass die grossen Steine sogar auf der steilen Pyramidenflanke hochgezogen werden können.

Gleisanlage mit Seilrollenstationen, Schleppmannschaften  auf der Pyramidenflanke

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Anstatt Rampen zu bauen wird eine Gleisanlage direkt an der Pyramidenflanke an den äusseren Tura-Steinen verankert. Alle 30-37m stehen links und rechts der Schienen zwei Seilrollenböcke (= Umlenkböcke).

Die riesigen Steinquader werden auf Schlitten befestigt. An den Schlitten sind Seile befestigt, die zum Seilrollenbock hochführen, dort von der Seilrolle umgelenkt werden und an denen dann eine Schleppmannschaft (von 48 Mann) zieht.

Die Schlepper ziehen, indem sie auf Leiterwegen neben den Geleisen nach unten laufen. Der Schlitten mit dem Stein wird direkt die Pyramidenflanke hochgezogen.

Dank der umlenkenden Seilrolle ist es möglich sogar diese Steigung (52° = 46.6%) zu überwinden, denn die Schleppmannschaften ziehen auf der schiefen Ebene vor allem unter Einsatz ihres Körpergewichts, zusätzlich zu ihrer Kraft, die Last hinauf - indem sie hinabmarschieren!
Gleisanlage mit Seilrollenstation auf der Pyramidenflanke
Löhners Seilrollenbock (Umlenkbock)
Steintransport mit Schlitten auf Geleisen

Seilrollenbock und Seilführung

Seilrollenbock

 

Bücher zum Thema Rampenbau und Maschinen

In den folgenden Büchern findet man ausführliche Argumente für und gegen die Verwendung von Rampen und verschiedenen Maschinen:
D. Arnold Building Egypt (Kapitel Transport of Stone, Pyramid Ramps)
G. Goyon Die Cheops-Pyramide. Geheimnis und Geschichte (Kapitel 2 Die wichtigsten Theorien der modernen Autoren - Dastellung und Widerlegung)
H. Illig und F. Löhner Der Bau der Cheops-Pyramide (Kapitel Rampen und Maschinen)
O. Riedl Die Maschinen des Herodots (inkl. Themen wie Vermessungskontrolle, Stabilität der Rampen, Verwendung von Wasser und Lehm)

 

Quellen

[1] Herodots Text
[2] L. Croon Lastentransport beim Bau der Pyramiden / Abbildung des schaduffähnlichen Hebekrans
[3] F. Abitz Der Bau der grossen Pyramide mit einem Schrägaufzug
[4] J.F. Edwards Building the Great Pyramid
[5] O. Riedl Die Maschinen des Herodots

 

Impressum:

Copyright 2006:

Franz Löhner www.cheops-pyramide.ch
 

Illustrationen und Seitentext:

Teresa (Zubi) Zuberbühler www.starfish.ch